Berufslehre führt in alle Stufen
Am Berufsevent trafen sich Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Gesellschaft
Berufskarrieren mit und ohne Lehre – es braucht beides, aber für die meisten Jugendliche ist der Einstieg über eine Berufslehre geeigneter: Das wurde am Donnerstagabend, 15. November 2018, am Netzwerkapéro des Berufsevents von «Chance Industrie Rheintal» in St. Margrethen deutlich, an dem erstmals die Gesundheitsbranche als anderer Wirtschaftszweig dabei ist.
Gegen 200 Gäste erlebten einen inspirierenden Netzwerkanlass im Zeichen der Berufsbildung. Die Vize-Gemeindepräsidentin von St. Margrethen, Jacqueline Stäbler, bezeichnete das Rheintal als eine der dynamischsten Regionen. Die Industrie sei an allen Fronten gefordert und der Fachkräftemangel akzentuiere sich. Es gebe immer noch zu wenige Frauen, die eine Ausbildung in technischen Berufen abschlössen. Der Verein «Chance Industrie Rheintal» (CIR) leiste mit seinem Engagement einen wichtigen Beitrag, um die Dynamik voranzutreiben und diese Herausforderungen zu meistern.
Lehre bringt «unmittelbare Ergebnisse»
In seinem Impulsreferat berichtete Michael Kummer als oberster Personalchef der Bauwerk Boen Group über seine Einschätzungen zu Berufskarrieren mit und ohne Lehrberuf. Er stützte sich auf die Erfahrungen in seinem Unternehmen, das 26 verschiedene Nationalitäten beschäftige. Kummer gab einen Einblick in die verschiedensten Unternehmensfunktionen und betonte: «Jede der Funktionen und Stufen kann über eine Berufslehre erreicht werden.» Der gymnasiale Ausbildungsweg sei gleichwertig wie die duale Berufsbildung. Die praktische Ausbildung ermögliche indes «unmittelbare Ergebnisse», und der Eintritt in den Arbeitsmarkt sei für Lehrabsolventen grundsätzlich einfacher. Den Zugang zur Berufslehre müsse noch weiter vereinfacht werden, wobei er auch an moderne digitale Möglichkeiten dachte. Er begrüsste die vielfältigen Berufsbildungsinitiativen und machte Chance Industrie Mut weiterzumachen und das Netzwerk weiter auszubauen. Er ermahnte aber auch, dass die Berufswahl-Informationsangebote gut koordiniert werden müssten. CIR-Präsidentin Cornelia Grill griff diese Notwendigkeit in ihren Grundsatzüberlegungen auf und freute sich, dass dieses Jahr erstmals die Gesundheitsbranche mit Gastständen mitmacht. Auch die Gesundheitsbranche leide wie die Industrie unter dem Fachkräftemangel. Man überlege sich überdies, mit anderen Wirtschaftsbereichen zusammenzuarbeiten.
Drei Solarmobile gewinnen
Zum Abschluss des Netzwerkapéros zeichnete CIR-Vorstandsmitglied Peter Van Caenegem die Erschafferin und die Erschaffer der schönsten Solarmobile aus. Dario Josipovic und Elona Aliu aus St. Margrethen sowie Philipp Schedler aus Diepoldsau hatten im Vorfeld des Berufsevents im Kreativitätswettbewerb der Rheintaler Schulen das Rennen gemacht und für ihre Klassen jeweils eine Reise in ein Schweizer Technologie- oder Forschungsinstitut nach Wahl gewonnen.
Personalchef Michael Kummer betonte, dass mit einer Berufslehre sämtliche Stufen und Funktionen erreicht werden können.
CIR-Vorstandsmitglied Peter Van Caenegem prämierte die Solarmobile von Dario Josipovic und Elona Aliu aus St. Margrethen sowie von Philipp Schedler aus Diepoldsau (von links nach rechts).
Letizia Wenger
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